Der Raumbezug gewinnt für die Bildungsforschung zunehmend an Bedeutung. Hierbei spielen nicht nur die strukturellen Angebote eine relevante Rolle, wie etwa die Verteilung von frühkindlichen Betreuungseinrichtungen, Schulen oder Weiterbildungsangeboten, sondern auch deren Wahrnehmung und tatsächliche Nutzung durch die Menschen selbst.
Gleichzeitig nimmt die Anzahl an öffentlich verfügbaren Raumdaten stetig zu, sodass gegenwärtig sowohl für ganz Deutschland als auch für einzelne Regionen (u.a. Bundesländer, Städte) eine Vielzahl an Geoinformationen vorliegen, die in der Forschung als räumliche Kontextdaten herangezogen werden können. Interessante Geoinformationen stellen etwa die Verfügbarkeit von öffentlichen Einrichtungen (u.a. Kindergarten, Schulen), die Nachbarschaftszusammensetzung oder auch Umweltfaktoren wie beispielsweise die Luftqualität dar, die für unterschiedliche, teils kleinräumige Gebietseinheiten, wie etwa Rasterzellen, Stadtteile aber auch Gemeinden, vorzufinden sind.
Hierbei bildet insbesondere das Nationale Bildungspanel (NEPS) eine einzigartige Datenquelle, welche nicht nur die Untersuchung von individuellen Bildungsprozessen und Kompetenzentwicklungen über die Zeit erlaubt, sondern durch die Anreicherung der Individualdaten mit räumlichen Kontextdaten auch erweiterte Forschungsmöglichkeiten innerhalb der verschiedenen NEPS-Startkohorten ermöglicht.