Der Arbeitsbereich Lernumwelten und schulische Bildung befasst sich vor dem Hintergrund der Lebensspannenpsychologie und Lebensverlaufssoziologie mit der Konzeptualisierung von Lerngelegenheiten über den gesamten Lebensverlauf. Dabei werden Lernumwelten als Anbieter von Lerngelegenheiten aufgefasst, die von Lernenden zum Erwerb von Fähigkeiten und Kompetenzen genutzt werden können. Bildung umfasst somit grundsätzlich zwei Perspektiven – die des Lehrenden und die des Lernenden.
Zwei grundlegende Rahmenmodelle können unterschieden werden:
(1) Kumulation von Lerngelegenheiten
Hierbei spannen die verschiedenen formalen, non-formalen und informellen (insbesondere familialen) Lernumwelten eine Dimension, das Lebensalter und damit einhergehende Bildungsetappen eine weitere Dimension auf, in denen die diversen Lerngelegenheiten in verschiedenen Umwelten parallel und im Zeitvergleich eingebettet werden können.
(2) Qualität von Lerngelegenheiten
Die Qualität von Lerngelegenheiten wird mit einem Input-Prozess-Output-Modell abgebildet. Als Inputbedingungen dienen vor allem strukturelle Merkmale der Lernumwelt sowie spezifische Orientierungen der involvierten Akteure. Als Output zeigen sich Kompetenzen sowie sämtliche monetäre wie nicht-monetäre Bildungsrenditen. Im Zentrum des Interesses stehen die Prozessbedingungen. Diese sind vor allem in den Interaktionen zwischen Lehrenden und Lernenden zu suchen. Als miteinander verbundene Basisdimensionen, die die Qualität dieser Prozesse abbilden, werden Strukturiertheit, Unterstützung und Herausforderung/Aktivierung unterschieden.
Dem Arbeitsbereich obliegt die Betreuung der verschiedenen Studien des Nationalen Bildungspanels (NEPS) für die entsprechenden Altersgruppen sowie verschiedene Drittmittelprojekte.