Bildungserträge im Lebensverlauf
Ziel
Dieses Projekt hatte zum Ziel, die Erträge formaler Bildungslaufbahnen und allgemeiner kognitiver Grundkompetenzen in drei Dimensionen zu untersuchen, die im Erwachsenenalter sowohl für die Individuen selbst als auch für ihr soziales Umfeld von großer Bedeutung sind und darüber hinaus eng miteinander verknüpft sind: das subjektive Wohlbefinden, das Sozialkapital sowie die soziale und politische Teilhabe. Kern des Projektes war die Beantwortung der folgenden zwei Fragen: Welchen Beitrag leisten die formale Bildungslaufbahn, die erreichten Bildungszertifikate sowie die kognitiven Grundkompetenzen zur Erklärung von Unterschieden in den Zufriedenheiten, dem Sozialkapital und der sozialen Teilhabe im Erwachsenenalter? Auf welche dieser drei non-monetären Ertragsdimensionen wirken sich die unterschiedlichen Aspekte von Bildung – Laufbahn, Zertifikate und Kompetenzen – direkt aus und auf welche wirken sie nur indirekt?
Hintergrund
Das Projekt war Teil des Verbundvorhabens „Bildungserträge im Lebensverlauf“, das gemeinsam mit Prof. Dr. Beatrice Rammstedt und Clemens Lechner (GESIS) durchgeführt wurde. Das Vorhaben wurde zwischen 2016 und 2019 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Verbundprogramms „nicht-monetäre Bildungserträge“ gefördert. Dort wurden dem neben den hier genannten Bildungserträgen auch Zusammenhänge von Bildung und Persönlichkeitsaspekten im Kindes- und Erwachsenenalter untersucht. Die beiden Teilprojekte des Verbundvorhabens waren auf mehrfache Weise verzahnt: durch einen gemeinsamen analytischen Rahmen, die Nutzung derselben Datengrundlagen, die Abstimmung der methodischen Vorgehensweise, durch Analysen, die aufeinander aufbauten und die gleichen Outcome-Dimensionen aus unterschiedlichen Perspektiven nutzten, und durch gemeinsame Publikationen.
Vorgehen
Die Fragestellungen wurden in erster Linie mit Daten der Erwachsenenkohorte des Nationalen Bildungspanels (NEPS Startkohorte 6) untersucht. Um die Ergebnisse zu plausibilisieren, wurden zusätzlich Daten von PIAAC (Programme for the International Assessment of Adult Competetencies) und PIAAC-L herangezogen (PIAAC-L führt PIAAC im deutschlandweiten Kontext weiter).
Publikationen
Jusri, R., & Kleinert, C. (2018). Haben höher Gebildete mehr Sozialkapital? Ungleichheit im Zugang zu sozialen Netzwerkressourcen.
Sozialer Fortschritt,
67(4), 249–268.
https://doi.org/10.3790/sfo.67.4.249