Im Rahmen seines Vortrags zum Thema „Zum Einfluss der regionalen Arbeitslosigkeit auf die Prüfungsleistungen bei Auszubildenden“ gab Dr. Dirk Oberschachtsiek zunächst einen Einblick in die Arbeit der IHK-For.Bild Bayern, die eine Gemeinschaftsinitiative der bayerischen Industrie- und Handelskammern darstellt. So stehen in den praxisorientierten Untersuchungen und Projekten zur beruflichen Aus- und Weiterbildung insbesondere die regionalen Bedürfnisse der bayerischen Klein- und mittelständischen Betriebe im Vordergrund.
Mithilfe der IHK Prüfungs- und Ausbildungsvertragsdaten der Prüfungskohorte 2013/14 des Ausbildungsberufs „Kaufmann/-frau im Einzelhandel“ untersuchte Herr Dr. Oberschachtsiek, welchen Einfluss die regionale Arbeitslosenquote auf die Testergebnisse von Auszubildenden hat. Die Analysen zeigen einen negativen Effekt, insbesondere bei Haupt- und Realschülern: Je höher die Arbeitslosenquote, desto geringer die Prüfungsleistungen. Darüber hinaus ergibt sich aber für die regionale Jugendarbeitslosenquote ein positiver Effekt. Herr Dr. Oberschachtsiek sprach hierbei von einem antreibenden Effekt, den er so interpretierte, dass sich Jugendliche, die in ihrer Altersgruppe Arbeitslosigkeit erfahren, verstärkt um gute Leistungen in den Abschlussprüfungen bemühen.
In einer spannenden Diskussion wurde u. a. angeregt, für weiterführende Analysen auch Merkmale der Ausbildungsbetriebe zu berücksichtigen und weiter wurde disktuiert, inwieweit die Abgrenzung von Regionen entlang administrativer Grenzen sinnvoll ist. Gerade für das Projekt „Bildungslandschaft Oberfranken (BiLO)“, welches sich unter anderem mit der Wahrnehmung und Nutzung von lokal verorteten Bildungsangeboten auseinandersetzt, liefern die Ergebnisse wichtige Hinweise und Anknüpfungspunkte.