In ihrem Vortrag stellte Yuliya Kosyakova für die Länder Spanien, UK und Russland vor, welchen Effekt der Erwerb einer neuen formalen Qualifikation als Erwachsener (gemessen als Upgrade oder Horizontalqualifikation) auf die Wahrscheinlichkeit hat, in einem sicheren Arbeitsverhältnis zu sein. Die Ergebnisse dieses internationalen Vergleichs zeigen, dass Bildung im Erwachsenenalter in allen drei untersuchten Ländern vorteilhaft ist. Dennoch unterscheiden sich die Effekte je nach Land, abhängig von der genutzten Definition eines sicheren Arbeitsverhältnisses und von dem (früheren) Beschäftigungsstatus des Einzelnen. Die Ergebnisse lassen vermuten, dass die Unterschiede zwischen den Ländern mit den unterschiedlichen Arbeitsmarktstrukturen zusammenhängen: Bildung im Erwachsenenalter hat in flexibleren Arbeitsmärkten eine positivere Wirkung auf den Zugang zu und den Verbleib in einem sicheren Beschäftigungsverhältnis als in festen Insider-Outsider-Wirtschaftssystemen, in denen Erwerbsverläufe stark davon abhängen, was während der ersten Jahre nach dem Schulabschluss passiert. Der Vortrag endete mit einer lebhaften Diskussion über die Übertragbarkeit dieser Ergebnisse auf Deutschland und der Bedeutung von Geschlechterunterschieden bei der Teilnahme an Erwachsenenbildung für die Wahrscheinlichkeit der Aufnahme eines sicheren Arbeitsverhältnisses.