Der Direktor des LIfBi, Prof. Dr. Hans-Günther Roßbach, stellte kurz die Strukturen des Leibniz-Instituts und dessen Kernaufgabe, die Durchführung des Nationalen Bildungspanels (NEPS), vor. Landrat Kalb und Professor Roßbach unterstrichen die Bedeutung einer solchen wissenschaftlichen Einrichtung für die Region Oberfranken als Wissenschaftsstandort.
Die wissenschaftliche Arbeit am Institut erhält durch das Projekt BiLO einen stärkeren Bezug zur Region Oberfranken, wie dessen operative Leiterin, Dr. Michaela Sixt, bei der Vorstellung des Projekts hervorhob. In dem Projekt geht es um die Frage nach dem Einfluss des Bildungsangebots auf Bildungsentscheidungen an verschiedenen Stellen im Bildungsverlauf von der frühen Kindheit bis ins spätere Erwachsenenalter. Untersucht werden soll u. a., welchen Einfluss das Angebot an und die Erreichbarkeit von weiterführenden Schulen nach der 4. Klasse auf die Wahl der Schulart für die Sekundarstufe II hat oder auch der Einfluss des Ausbildungsmarktes auf die Entscheidung, ob es am Ende der Schule mit einer Ausbildung oder einem Studium weitergeht. Grundlegend soll auch erfasst werden, welche Bildungsentscheidungen die Oberfranken bisher getroffen haben und insbesondere welche anstehen sowie weitere Faktoren, die die Entscheidungen bedeutend beeinflussen. Dazu werden Informationen aus öffentlichen Statistiken, wie z. B. vom Bayerischen Landesamt für Statistik, und Angaben aus zwei eigens durchgeführten BiLO-Studien zusammengeführt: einer Onlinebefragung der Bildungsanbieter und einer Telefonbefragung der oberfränkischen Bevölkerung. Damit die für die wissenschaftlichen Analysen gesammelten Daten nicht nur der Wissenschaft dienen, sondern auch von anderen Akteuren in der Region für die Region genutzt werden können, werden sie im „Atlas BildungsLandschaft Oberfranken“ für die interessierte Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. „Mit Blick auf die prognostizierte demographische Entwicklung und die damit verbundenen Folgen für unseren ländlichen Raum sind derartige Untersuchungen von elementarer Bedeutung für die Zukunft unserer Heimat“, so Landrat Kalb.
In diesem Zusammenhang wurden die Landratsämter und Rathäuser auch um ihre Unterstützung bei der Adressrecherche von Bildungsanbietern oder bei der Bekanntmachung der beiden BiLO-Studien, gebeten. Denn: Die Zuverlässigkeit der Aussagen steht und fällt mit der Vollständigkeit der Angaben – nicht nur in den beiden Befragungen, sondern auch bei der Erfassung der Bildungsinfrastruktur. Im Gespräch wurde auch das Potenzial der Vernetzung mit anderen oberfränkischen Initiativen im Bereich Bildung, wie z. B. den oberfränkischen „Bildungsregionen in Bayern: Schule vor Ort vernetzt gestalten“, identifiziert.
Das LIfBi mit seinem Projekt BiLO dankt dem Bamberger Landrat mit seinem Team für die Organisation des Informationsgesprächs sowie die Unterstützung und freut sich auf die vertiefenden Kontakte mit den anderen Landkreisen und kreisfreien Städten, für die die ersten Schritte getan sind.