Neben den bekannten Mechanismen sozialer Ungleichheit sind mit der ethnischen Herkunft bzw. der Migrationsbiografie Besonderheiten und Kontextualisierungen verbunden, die zusätzlichen Einfluss auf Kompetenzerwerb und Bildungsentscheidungen haben können. Zu denken ist hier insbesondere an die Familiensprache, an Beziehungen zum Herkunftsland, die Einbettung in ethnische Gemeinden und Netzwerke sowie religiöse Orientierungen.
Deshalb gibt es im Nationalen Bildungspanel eine eigene Perspektive auf „Bildungserwerb von Personen mit Migrationshintergrund im Lebenslauf“, die sich auf die Erfassung bildungsrelevanter migrationsspezifischer Merkmale konzentriert. Ein Schwerpunkt dieser Perspektive auf den lebenslangen Bildungsprozess ist die Erfassung der Kenntnisse und Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler in der Sprache des Herkunftslandes der Eltern, da Merkmale des Erst- und Zweitspracherwerbs für den Bildungs- und Arbeitsmarkterfolg zentrale Erklärungsdimensionen darstellen.