Fortsetzung der Befragung von ehemaligen Förderschülerinnen und -schülern der Startkohorte 4 im Nationalen Bildungspanel
Ziel
Welche Bildungswege schlagen Förderschülerinnen und Förderschüler ein, wenn sie die Schule verlassen? Schaffen sie einen direkten Übergang in die Ausbildung und wer unterstützt sie dabei? Können sie die Ausbildungen erfolgreich abschließen? Und wie entwickeln sich ihre Kompetenzen nach der Schulzeit? Bislang gibt es kaum Daten über deren weiteren Bildungsweg.
Hauptbestreben des Projekts war es, zusätzliche Daten für diejenigen Schülerinnen und Schüler der NEPS-Startkohorte 4 „Klasse 9“ zu erheben, die im Schuljahr 2010/11 die neunte Klasse einer Förderschule besucht haben.
Hintergrund
Für den nachschulischen Werdegang von ehemaligen Förderschülerinnen und -schülern hat es bisher deutschlandweit keine belastbaren Längsschnittdaten gegeben. Die wenigen regional oder lokal begrenzten Studien boten keine Grundlage für weiterreichende Analysen und hatten meist unzureichende Fallzahlen für quantitative Analysen. Mit der Weiterbegleitung der „K9-Förderschülerinnen und -schüler“ bestand erstmals die Möglichkeit, die ausbildungsrelevante und berufliche Biographie dieser ehemaligen Förderschülerinnen und -schüler detailliert zu analysieren.
Vorgehen und Methoden
Inhaltliche Schwerpunkte des Fragebogens waren institutionelle und persönliche Unterstützungssysteme, die detaillierte Erfassung der Werdegänge sowie die subjektive Bewertung des Übergangs nach der Schule.
Ergebnisse
Mit der Veröffentlichung des Scientific Use Files 11.0.0 (doi:10.5157/NEPS:SC4:11.0.0) am 13.11.2020 konnte das Projekt fristgerecht und erfolgreich abgeschlossen werden. Damit konnte erstmals für Deutschland eine umfangreiche Stichprobe von (ehemaligen) Förderschülerinnen und Förderschülern in ihrem Übergang von der Schule in Berufsausbildung und Beruf und in ihrer weiteren Entwicklung über einen Zeitraum von 8 Jahren (2010 – 2018) in insgesamt elf Befragungswellen beobachtet werden. Dieser Datenschatz steht – wie beim Nationalen Bildungspanel üblich – der Wissenschaftsgemeinschaft zur eingehenden Analyse kostenfrei zur Verfügung.