Übernimmt ein Chatbot künftig die Aufgaben von Interviewenden? Kann Künstliche Intelligenz die Auswertung von Studien erleichtern? Alexander Mehler ist Experte auf dem Gebiet der Computational Humanities. Welche Möglichkeiten sich der sozialwissenschaftlichen Forschung durch den Einsatz von KI eröffnen, zeigte er bei einem Besuch am Leibniz-Institut für Bildungsverläufe.
Was wäre, wenn ein Chatbot künftig Befragungen durchführt? Die Sprachaufzeichnungen könnten anschließend automatisiert ausgewertet und daraus wiederum statistisch vergleichbare Daten generiert werden. Zugegeben: Aktuell ist das noch Zukunftsmusik. Das DFG-Infrastrukturschwerpunktprogramm „New Data Spaces for the Social Sciences“, das am LIfBi auch organisatorisch verankert ist, will ähnliche, spannende Ansätze verfolgen und neuartige Datenquellen erschließen. Denn um die Zukunftsfähigkeit von sozialwissenschaftlichen Panelerhebungen sicherzustellen, müssen sich diese auch im Hinblick auf die technischen Möglichkeiten weiterentwickeln.
Prof. Dr. Alexander Mehler, der Mitglied im Programmkomitee von „New Data Spaces“ ist, war jetzt für einen Austausch zu Besuch am LIfBi. Mehler ist Professor für Computational Humanities an der Goethe-Universität Frankfurt (Text Technology Lab) und beschäftigt sich z.B. mit den Vorteilen KI-basierter Tools bei der Auswertung von
(Text-)Daten. Im Rahmen einer LIfBi Lecture unternahm er – anhand von drei Beispielen – einen Ausflug durch die Informationslandschaft sprachbezogener sozialwissenschaftlicher Ansätze und betonte, wie wichtig aus seiner Sicht eine Verlagerung von der individuellen Informationsverarbeitung hin zu partizipativen, dialogischen und multimodalen Kommunikationsdynamiken sei.
Darüber hinaus stand Alexander Mehler für einen Austausch mit Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen des Zentrums für Studienmanagement und der Abteilung 3 „Forschungsdatenzentrum, Methodenentwicklung“ zur Verfügung.
Beim offiziellen Kick-off für das Projekt New Data Spaces ließ sich dieser Austausch weiter fortsetzen.