In einem umfangreichen Programm mit 25 Vorträgen in 10 Sessions sowie bei 22 Posterpräsentationen kamen zahlreiche unterschiedliche disziplinäre Perspektiven zum Tragen. „Eine Besonderheit und Stärke des AESF liegt in seiner Multidisziplinarität“, betonte auch LIfBi-Direktorin Prof. Dr. Cordula Artelt in ihrer Begrüßungsrede. Entsprechend würden die unterschiedlichen Perspektiven der Mitglieder des Arbeitskreises zu einem vielseitigem Tagungsprogramm führen.
Von der Methodik bis zur Unterrichtspraxis
Gemeinsam war den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern dabei, dass sie Fragestellungen aus dem Bereich der sonderpädagogischen Forschung empirisch angehen. So bildeten methodische Aspekte, beispielsweise zur Entwicklung von Instrumenten oder zur Nutzung spezifischer Analysetools bei der Datenauswertung, dann auch einen Schwerpunkt des Austauschs.
Neben der Methodik waren auch Aspekte aus der Unterrichtspraxis Thema vieler Konferenzbeiträge. Das Spektrum reichte hier von Lehrkräftetraining über den Einsatz digitaler Medien bis hin zu Fragen der alltagspraktischen Inklusion und Förderung.
Einen weiteren thematischen Schwerpunkt, insbesondere bei der Posterpräsentation, bildeten Fragestellungen und Arbeiten zu Gewalterfahrungen, Bullying und Missbrauchsverdacht in Zusammenhang mit sonderpädagogischen Förderbedarfen (SPF) und Behinderungen. Dieses hochsensible Thema wurde unter anderem aus der Perspektive von Lehrpersonen als auch aus der Perspektive betroffener Schülerinnen und Schüler betrachtet und empirisch untersucht.
Weitere Arbeiten beschäftigten sich unter anderem mit der Diagnostik von SPF, Fragen zur Kompetenzentwicklung, zu Inklusion, Integration in Lernprozessen und Lernumwelten oder mit Untersuchungen zu sozialem Wohlbefinden und Selbstkonzepten von Schülerinnen und Schülern mit SPF.
Externer Link zum Tagungsband (PDF)
Externer Link zum Posterpitch (PDF)
Workshop für Nachwuchsforschende
Die Pre-Conference in Form eines Workshops mit Prof. Dr. Alla Sawatzky von der Hochschule Fresenius Köln richtete sich an Nachwuchswissenschaftlerinnen und-wissenschaftler, die sonderpädagogische und empirische Forschung betreiben möchten. Sie erhielten einen Einblick in die allgemeine Datenanalyse typischer sonderpädagogischer Forschungsfragestellungen, aber auch zum Umgang mit spezifischen Herausforderungen wie kleine Stichprobengrößen oder nicht-normalverteilten Daten. Der interaktive Workshop bot vielfältige Übungsmöglichkeiten, Denkanstöße sowie Raum für Austausch, Fragen und Diskussion bezüglich der eigenen Forschungsfragen und -ansätze.
Kultur und Kulinarisches in Bamberg
Das Rahmenprogramm führte die Tagungsteilnehmenden zum Gesellschaftsabend in das älteste Wirtshaus Bamberg und zu einem Rundgang mit dem Nachtwächter durch die Gassen des Unesco-Weltkulturerbes. Nach Abschluss der Tagung zeigte sich AESF-Mitglied und Mit-Organisatorin Lena Nusser vom LIfBi erfreut über die rege Beteiligung und die positiven Rückmeldungen der Teilnehmenden: „Die erste gemeinsam organisierte Veranstaltung von LIfBi und Universität zu Köln war ein großer Erfolg. Besonders bedanken möchte ich mich bei Matthias Grünke und seinem Team für die kollegiale Zusammenarbeit.“
Zur AESF
Die Arbeitsgruppe Empirische Sonderpädagogische Forschung (AESF) ist ein Zusammenschluss der empirisch arbeitenden Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des deutschsprachigen Raums. Die AESF trifft sich zwei Mal jährlich zu Konferenzen, um sich dort über die aktuelle Forschung der Mitglieder auszutauschen.