Das Projekt LIFETRACK („Life-Course Dynamics of Educational Tracking“) untersucht langfristige Auswirkungen verschiedener Organisationsformen von Bildungssystemen auf soziale Ungleichheit. So sollen unterschiedliche Auswirkungen von Gesamtschulsystemen und solchen Systemen, die eine frühzeitige Aufteilung der Schülerinnen und Schüler auf verschiedene Schulformen vorsehen, auf Leben und berufliche Karriere identifiziert werden. Dazu werden Daten zu Bildungs- und Erwerbsverläufen von Schülerinnen und Schülern aus Dänemark, Deutschland, England, Finnland, Frankreich und Italien verglichen. Die beteiligten Personen der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Prof. Dr. Steffen Schindler und Prof. Dr. Corinna Kleinert, die zugleich Leiterin der Abteilung 2 des Leibniz-Instituts für Bildungsverläufe ist, werten für das Projekt Daten zum deutschen Bildungssystem des Nationalen Bildungspanels (NEPS) aus.
Das Forschungsprojekt SEED („Social InEquality and its Effects on child Development: A study of birth cohorts in the UK, Germany and the Netherlands“) nimmt die Entwicklung von Kleinkindern in den Blick: Hier werden Zusammenhänge zwischen Entwicklungsunterschieden von Kindern im Hinblick auf sprachliche und sozial-emotionale Fähigkeiten und den Bedingungen, unter denen sie aufwachsen, untersucht. So könnten beispielsweise der Bildungsstand oder das soziale Umfeld der Familie sowie ein Migrationshintergrund die Entstehung sozialer Ungleichheit bereits im Kindesalter erklären. Die Studie wertet neben Daten aus Großbritannien und den Niederlanden auch NEPS-Daten zum Deutschen Bildungssystem aus. Am Standort Bamberg betreuen Prof. Dr. Sabine Weinert, Direktorin des Leibniz-Instituts für Bildungsverläufe und zugleich Inhaberin des Lehrstuhls für Psychologie I – Entwicklungspsychologie an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Prof. Dr. Hans-Günther Roßbach, ehemaliger Direktor des LIfBi, und Dr. Jutta von Maurice, wissenschaftlich-koordinierende Geschäftsführerin des LIfBi, sowie Dr. Manja Attig, LIfBi, das Projekt.
Gefördert werden beide Projekte von NORFACE („New Opportunities for Research Funding Agency Cooperation in Europe“). Diesem Zusammenschluss mehrerer Forschungsförderorganisationen europäischer Länder gehört unter anderem die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG an.
Eine Pressemitteilung der Universität Bamberg zum Start der beiden Projekte finden Sie hier.