Prof. Fabrizio Bernardi stellte die Forschungsergebnisse eines Projekts vor, an dem er zusammen mit Héctor Cebolla-Boado von der Universidad Nacional de Educación a Distancia, Madrid (Spanien), gearbeitet hat. Im Rahmen des Projekts untersuchten sie anhand von Daten der französischen Studie Panel d’Élèves du Second Degré die Interaktionsbeziehung zwischen Schulnoten und klassenspezifischen Kosten-Nutzen Berechnungen bei Übergängen im Bildungssystem. Es zeigte sich unter anderem, dass ein Kompensationseffekt besteht, auch Georg W. Busch Effekt genannt. Dies bedeutet, dass eine größere klassenspezifische Ungleichheit in Bezug auf Bildungsübergänge bei Schülerinnen und Schülern mit schlechten Schulleistungen besteht. Die Hypothese, dass diese Ungleichheit bei Schülerinnen und Schülern mit mittleren Schulleistungen größer ist, bestätigte sich durch ihre Ergebnisse hingegen nicht. Zugleich stellten sie eine starke Kohärenz zwischen den zuvor geäußerten Präferenzen für einen bestimmten Bildungsweg und den tatsächlich eingeschlagenen Bildungswegen der Schülerinnen und Schüler fest. Eine genauere Überprüfung ergab allerdings, dass die klassenspezifische Ungleichheit am Ende der Entscheidungsphase für einen bestimmten Bildungsweg größer war als zu Beginn.
Im Anschluss an den Vortrag fand eine rege Diskussion mit Beteiligung vieler Zuhörerinnen und Zuhörer statt.