Das Forschungsprojekt LINEup hat das Ziel, eine neue Datenquelle für die Bildungsforschung in Europa zu schaffen. Finanziert von der Europäischen Union, konzentriert sich LINEup darauf, vorhandene Längsschnittdaten schulischer Bildung in ausgewählten Ländern zu kartieren. Diese Daten sollen die üblichen Querschnittserhebungen ergänzen und so ein genaueres Bild der europäischen Bildungslandschaft zeichnen. Dafür arbeiten Forschende aus 13 Institutionen und sechs Ländern zusammen. Das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) bringt dabei seine langjährige Expertise in der Bereitstellung qualitativ hochwertiger Längsschnittdaten ein.
Vorhandene Datensätze systematisch für die Forschung aufzubereiten und Leitlinien zu ihrer Verwendung zu entwickeln, bringt mehrere Vorteile mit sich: Die Vergleichbarkeit der Daten wird verbessert und neue Möglichkeiten für die Forschung und für die Entwicklung von evidenzbasierten Empfehlungen für die Politik und andere handelnde Akteure erschlossen. Das von „Horizon Europe“ geförderte Projekt LINEup geht dieses Ziel nun insbesondere für Datensätze zu schulischer Bildung aus mittel- und südeuropäischen Ländern an. Entsprechend finden sich unter den Projektpartnern Universitäten, Hochschulen und Forschungsinstitute aus Griechenland, Spanien, Portugal, Frankreich, Italien und Deutschland. Das LIfBi ist unter der Leitung von Prof. Dr. Cordula Artelt als „National Authority“ in das Projekt eingebunden. Es bringt seine langjährige Expertise in der Bereitstellung qualitativ hochwertiger Längsschnittdaten ein.
Die Projektpartner:innen verfolgen drei Hauptziele: Erstens möchte es die Faktoren verstehen, die Bildungsungleichheiten beeinflussen, und darauf aufbauend Lösungen entwickeln, um diesen entgegenzuwirken. Zweitens soll die Verbindung von quantitativen und qualitativen Daten Schulen dabei unterstützen, gezielte Maßnahmen zur Förderung ihrer Schülerinnen und Schüler zu entwickeln. Drittens zielt LINEup darauf ab, den evidenzbasierten Ansatz im europäischen Bildungswesen zu stärken, insbesondere durch die Nutzung von Längsschnittdaten.
LINEup umfasst zwei Hauptarbeitsstränge: Zum einen eine Analyse vorhandener Daten, um Trends und Muster bei Bildungsungleichheiten zu identifizieren. Zum anderen eine qualitative Untersuchung, die Einblicke in die Umsetzung von Interventionen zur Unterstützung von Schülerinnen und Schülern liefert. Das Projekt konzentriert sich dabei auf den Bildungserfolg von Schülerinnen und Schülern im Alter von 6 bis 18 Jahren in Grund- und weiterführenden Schulen. Dabei wird untersucht, wie der Bildungserfolg von Faktoren wie sozioökonomische Herkunft, Migrationshintergrund oder Schulsysteme beeinflusst wird.
Mit dem Projekt LINEup soll ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Bildungsforschung und ‑praxis in Europa geleistet werden. Die erhobenen Daten sollen nicht nur Forscherinnen und Forschern, sondern auch politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern sowie Praktikerinnen und Praktikern helfen, gezielt Maßnahmen zur Verbesserung der Bildungssysteme zu entwickeln.
Zur Projektseite: https://www.lifbi.de/LINEup