Anerkennung findet das Nationale Bildungspanel längst nicht mehr nur innerhalb der Grenzen Deutschlands. Der Ruf als größtes nationales Bildungsforschungsprojekt eilt ihm Voraus. Aus verschiedenen Ländern der Welt kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in die Schaltzentrale des NEPS nach Bamberg, um sich vor Ort auszutauschen, voneinander zu lernen und Wissen weiterzugeben. Nicht zuletzt, um danach im eigenen Land Strukturen oder Arbeitsabläufe in eigene Projekte übernehmen zu können.
Vom 3. bis 5. Juni waren drei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Higher School of Economics (HSE) aus Moskau zu Gast in Bamberg, um sich innerhalb eines Workshops mit NEPS-Verantwortlichen auszutauschen. Ihr Beweggrund war eine eigene, großangelegte Längsschnittstudie zur Untersuchung der Bildungsverläufe russischer Staatsbürger. „Russian longitudinal study of educational and professional trajectories“ nennt sich das Großprojekt, das von einer Handvoll russischer Forscherinnen und Forscher 2009 gestartet wurde. Innerhalb drei großer Befragungswellen (2009, 2012 und 2015) sollen die Daten der russischen Bevölkerung erhoben und ausgewertet werden.
Der erste Tag des Workshops war der Vorstellung beider Projekte gewidmet. Das Interesse war auf beiden Seiten groß, sodass es schnell thematisch um Detailproblematiken der Datenerhebung und -auswertung ging. Der zweite Tag beschäftigte sich mit den Strategien der Datensammlung und dem Prozess hin zur Datenanalyse. In dem Zuge wurde auch der Datenschutz zum Thema gemacht. Eine ausführliche Einführung in die NEPS-Datenbank erhielten die russischen Gäste am letzten Tag des Workshops. Im Mittelpunkt standen dabei die Daten der Startkohorte 4 – Klasse 9.