Der Leiter des NEPS, Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Peter Blossfeld, betonte bei der Vorstellung des Projekts die Einzigartigkeit dieser Längsschnittstudie. „Das NEPS ist eine Pionierstudie, die international einmalig ist“, so der Soziologe. In Anwesenheit von einigen NEPS-Professorinnen und -Professoren sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erläuterte Prof. Blossfeld den derzeitigen Projektstand und gab einen Ausblick auf den ersten Datenrelease im August dieses Jahres. Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch bekräftigte, wie sehr er sich für Bamberg und seine Universität als Zentrum der Bildungsforschung freue. Er werde das NEPS nach Kräften unterstützen. „Es ist wichtig, dass die Politik dank dieser Studie Fakten über Bildung in Deutschland an die Hand bekommt“, so der Minister. Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert, die Kanzlerin der Otto-Friedrich-Universität, Dr. Dagmar Steuer-Flieser, und Prof. Blossfeld nutzten die Gelegenheit, um dem Wissenschaftsminister stellvertretend für das Land Bayern für die große Unterstützung zu danken, ohne die die Umsetzung des Projekts so nicht möglich gewesen wäre. Die anwesenden Medienvertreterinnen und -vertreter nutzten die anschließende Diskussionsrunde, um Detailfragen rund um das NEPS zu stellen. Das Nationale Bildungspanel wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert und ist die bislang größte Bildungsstudie in Deutschland. Das 2009 gestartete Projekt untersucht, wie sich Kompetenzen von früher Kindheit an bis weit ins Erwerbsleben hinein entwickeln und verändern und wie sich Bildungsprozesse über den Lebenslauf hinweg entfalten. Etwa 190 Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen Disziplinen arbeiten dabei zusammen und bilden ein deutschlandweites Kooperationsnetzwerk unter der Leitung von Prof. Blossfeld, Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Das Besondere des Nationalen Bildungspanels ist die Dokumentation und theoriegeleitete Untersuchung von Bildungsverläufen – und dies über den gesamten Lebenslauf. Die fünf zentralen Forschungsperspektiven, die auf alle relevanten Übergänge im Bildungssystem bezogen werden, sind: (1) die Entwicklung von Kompetenzen im Lebenslauf, (2) Bildungsprozesse in lebenslaufspezifischen Lernumwelten, (3) soziale Ungleichheit und Bildungsentscheidungen, (4) Bildungsprozesse von Personen mit Migrationshintergrund und (5) Erträge von Bildung. Dieser Rahmenkonzeption folgend werden in dem zunächst bis 2013 finanzierten Projekt Längsschnittdaten von ca. 60.000 Personen verschiedener Altersgruppen in ganz Deutschland zu Kompetenzentwicklungen, Bildungsprozessen, Bildungsentscheidungen und Bildungsrenditen in formalen, nicht-formalen und informellen Kontexten über die gesamte Lebensspanne erhoben. Diese Daten bieten ein reichhaltiges Analysepotential für all jene Disziplinen, die an der Erforschung von Bildungs- und Ausbildungsprozessen interessiert sind, und verbessern die Grundlagen für eine evidenzbasierte Politikberatung in Deutschland.