In seiner Stellungnahme beurteilt der Senat die Entwicklung des Bamberger Leibniz-Instituts seit seiner Gründung 2014 durchweg positiv und bescheinigt dem LIfBi, „die angebotenen Dienste und Services inhaltlich und methodisch in den vergangenen Jahren ausgezeichnet weiterentwickelt“ zu haben. Das Nationale Bildungspanel (NEPS), welches das LIfBi zusammen mit seinen 13 Konsortialpartnern betreibt, wird als „eine auch im internationalen Kontext einmalige Forschungsinfrastruktur“ gelobt. Hervorgehoben werden auch die „außerordentlich hohe Bedeutung“ des NEPS für die nationale und internationale Bildungsforschung sowie die Arbeit des Forschungsdatenzentrums, das die Bereitstellung der Daten „vorzüglich betreut“. Neben dem NEPS werden auch die weiteren Längsschnittstudien wie INSIDE, ReGES und BILO gelobt, mit denen das LIfBi Themen von hoher Relevanz aufgreife, und die zur positiven Entwicklung der Drittmittel beitragen. Abschließend empfiehlt der Leibniz-Senat deshalb Bund und Ländern, die gemeinsame Förderung fortzusetzen. Die nächste Evaluierung findet damit turnusgemäß in sieben Jahren statt.
LIfBi-Direktorin Cordula Artelt begrüßt die wertschätzende Stellungnahme des Senats: „Wir freuen uns sehr über die höchst erfreuliche Einschätzung und die Anerkennung unserer Arbeit durch den Leibniz-Senat, die mir der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, Professor Matthias Kleiner, heute übermittelt hat. Ganz besonders freut uns, dass der Senat die von uns in Angriff genommenen strategischen Entwicklungen für das LIfBi und des NEPS gewürdigt hat. Das bestärkt uns, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Ein großer Dank geht an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des LIfBi, die die positive Evaluierung durch ihr Engagement erst möglich gemacht haben.“
Die Basis für die Stellungnahme des Senats der Leibniz-Gemeinschaft bildete der Evaluierungsbericht der Bewertungsgruppe, die für die Weiterentwicklung des Instituts eine Reihe von Anregungen und Empfehlungen abgegeben hat, beispielsweise die Vertiefung der internationalen Beziehungen oder den Ausbau der Transfer- und Beratungsleistungen. Einige Maßnahmen zur Umsetzung dieser Empfehlungen werden am LIfBi derzeit bereits in die Wege geleitet, darunter eine Novelle der Satzung und ein neues Transferformat anlässlich der Corona-Zusatzerhebungen im NEPS.
Das LIfBi wurde damit erstmals durch das Evaluierungsverfahren der Leibniz-Gemeinschaft begutachtet, zuvor wurde es 2014 durch den Wissenschaftsrat positiv evaluiert. Im nächsten Schritt entscheidet nun die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK), in der Bund und Länder vertreten sind, über die Fortsetzung der gemeinsamen Förderung. Diese wird rund zwei Monate nach der Stellungnahme des Senats erwartet. Die nächste Instituts-Evaluierung findet spätestens 2026 statt, wobei eine Zwischenevaluierung im Jahr 2023 vorgesehen ist.
Hintergrund: Zum Evaluierungsverfahren
Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft evaluiert in einem Zeitraum von maximal sieben Jahren die Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft. Auf der Grundlage der Senatsstellungnahmen überprüfen Bund und Länder in der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK), ob die Voraussetzungen für die gemeinschaftliche Förderung der Leibniz-Einrichtungen weiterhin gegeben sind. Der Senat ist extern besetzt, das Evaluierungsverfahren strikt unabhängig. Zur Durchführung der Evaluierungen hat der Leibniz-Senat den Senatsausschuss Evaluierung (SAE) eingesetzt. Zur Evaluierung der einzelnen Institute bildet der SAE Bewertungsgruppen, die aus international renommierten und unabhängigen Wissenschaftlern zusammengesetzt sind. Die Bewertungsgruppen besuchen die Institute und bilden sich anschließend auf der Grundlage von Textmaterialien, Institutsdaten sowie Interviews und Diskussionen mit den Institutswissenschaftlern eine Meinung über die wissenschaftliche Qualität und Bedeutung der Einrichtung.