Praxistaugliche Lösungen für große gesellschaftliche Herausforderungen finden. Das ist das Ziel von drei neugegründeten Leibniz-Labs. Das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) bringt seine Expertise im Leibniz-Lab „Umbrüche und Transformationen“ ein. Darin haben sich insgesamt 28 verschiedene Leibniz-Einrichtungen zusammengeschlossen.
Wie können wir uns besser auf Pandemien vorbereiten? Wie können wir Biodiversität und Klima wirksam schützen? Und: Wie können historische Krisenerfahrungen helfen, unsere Gesellschaft resilienter zu machen? Um diese Fragen zu beantworten, hat die Leibniz-Gemeinschaft ein neues Format für fachübergreifende Zusammenarbeit ins Leben gerufen: die Leibniz-Labs. Sie bündeln das Wissen der verschiedenen Leibniz-Einrichtungen und machen es für alle nutzbar.
Drei von fünf Anträgen hat der Leibniz-Senat bewilligt. Ab April 2024 werden die folgenden Leibniz-Labs für drei Jahre mit jeweils drei Millionen Euro gefördert:
- Pandemic Preparedness – Vorbereitung auf künftige Pandemien durch Vernetzung inter- und transdisziplinärer Forschung: One Health, One Future
- Systemische Nachhaltigkeit – Biodiversität, Klima, Landwirtschaft und Ernährung innerhalb planetarer Grenzen
- Umbrüche und Transformationen
„Wir freuen uns, dass wir Teil des Leibniz-Labs ‚Umbrüche und Transformationen‘ sind und uns so noch intensiver und interdisziplinär in der Leibniz-Gemeinschaft vernetzen können“, betont Prof. Dr. Cordula Artelt, Direktorin des Leibniz-Instituts für Bildungsverläufe. Im Leibniz-Lab „Umbrüche und Transformationen“ untersuchen 28 Leibniz-Einrichtungen gemeinsam, wie Politik und Gesellschaft in der Vergangenheit auf Krisen reagiert haben. So wollen sie herausfinden, wie kommende Herausforderungen besser bewältigt und Resilienz im Umgang mit diesen gefördert werden kann. Konkret geht es z.B. um die Umbrüche nach dem Ende des Kalten Krieges 1989/90, um die Herausforderungen im Zuge der Globalisierung und, ganz aktuell, den Klimawandel. Das Lab soll neue Perspektiven auf De- und Re-Industrialisierung, Demokratie und Rechtspopulismus oder auf die gesellschaftlichen Folgen neuer Technologien vermitteln.
Am LIfBi ist das Leibniz-Lab in der Abteilung 1 - Kompetenzen, Persönlichkeit, Lernumwelten angesiedelt. „Wir werden vor allem mit unseren verschiedenen Forschungsschwerpunkten zum Diskurs im Leibniz-Lab beitragen, beispielsweise dazu, welchen Einfluss gesellschaftliche Umbrüche auf individuelle Bildungsbiografien haben. Oder dazu, wie unterschiedlich Menschen mit Herausforderungen und Krisen umgehen“, sagt Prof. Dr. Ilka Wolter, Leiterin der Abteilung „Kompetenzen, Persönlichkeit, Lernumwelten“.
Ziel der Leibniz-Labs ist es auch, das gewonnene Wissen in die Gesellschaft einzubringen und einen Dialog dazu anzuregen. Deshalb sollen innovative Formate der Wissenschaftskommunikation entwickelt werden, die die unterschiedlichen Zielgruppen aktiv einbeziehen. Hierzu gehören Ausstellungen, Social Media, Policy Briefs und Citizen Science-Projekte.
Weitere Informationen unter www.leibniz-gemeinschaft.de/forschung/leibniz-labs