Im Rahmen seines Vortrags „The Knowledge of Capital Nation: The Role of Education for Economic Prosperity“ präsentierte Wößmann zahlreiche Ergebnisse der gemeinsamen Forschung mit Eric A. Hanushek, Ph.D. Dabei verdeutlichte er die Bedeutung von direkten Bildungsmaßen zur Erklärung von Wirtschaftswachstum im internationalen Vergleich. Er zeigte, dass bei Verwendung indirekter Kennzahlen wie der durchschnittlichen Bildungsjahre nur etwa ein Viertel der länderspezifischen Varianz hinsichtlich des Wirtschaftswachstums aufgeklärt werden kann. Werden aber die tatsächlichen Bildungsleistungen, gemessen anhand von Tests in Mathematik und Naturwissenschaften, zusätzlich in das Wachstumsmodell eingeführt, haben diese einen statistisch höchstsignifikant positiven Effekt auf das Wirtschaftswachstum. Die länderspezifische Varianz kann nun zu fast Dreiviertel erklärt werden, während die durchschnittlichen Bildungsjahre keinen eigenständigen Effekt mehr aufweisen.
Im Anschluss an den Vortrag nutzten die anwesenden Gäste die verbliebene Zeit für eine Diskussion über die Vorhersagekraft unterschiedlicher Indikatoren für die weitere Entwicklung des Wirtschaftswachstums sowie die methodische Konzeption und Skalierung der verwendeten Tests.