Unter dem Titel „Konstruktion und Einsatzmöglichkeiten des TROG-D unter besonderer Berücksichtigung von Mehrsprachigkeit“ beschrieb die Referentin zunächst den Entwicklungsprozess des Tests, hier insbesondere Übersetzung, Adaptation und Normierung jeweils mit Blick auf statistische Gütekriterien. TROG-D dient zur Prüfung des Verständnisses zentraler grammatikalischer Strukturen des Deutschen. Dabei wird den zu testenden Kindern ein Satz vorgelesen, zu dem sie aus vier Bildern das jeweils passende auswählen sollen. Fox-Boyer erläuterte die Herausforderungen, wenn dieser Test bei bilingualen Kindern eingesetzt werden soll. Besonders betonte sie den Aspekt der Heterogenität von Mehrsprachigkeit, die aus den verschiedenen Kontexten resultiere, in denen Kinder mehrsprachig aufwachsen können.
Diesen Aspekt verdeutlichte sie anhand einer Studie, die darüber hinausgehend zeigt, dass sich sukzessiv bilingual aufwachsende Kinder hinsichtlich des Sprachverständnisses zum Zeitpunkt der Einschulung signifikant von monolingualen Kindern unterscheiden. Problematisch sei dies insofern, da im deutschsprachigen Schulsystem Sprachfähigkeiten erwartet werden, die jenen von monolingualen Kindern entsprechen. Abschließend ging die Referentin auf fluchtspezifische Einflussfaktoren von Sprachkompetenzen ein. Dazu zählte sie beispielsweise die heterogene kulturelle Distanz zu Deutschland, die heterogenen Bildungserfahrungen, Traumatisierungen, den Aufenthaltsstatus der Geflohenen sowie deren Wohnsituation.