Am Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) hat Mitte Juli die Auftaktveranstaltung für das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Infrastruktur-Schwerpunktprogramm SPP 2431 „New Data Spaces for the Social Sciences“ stattgefunden. Die Veranstaltung markierte den offiziellen Start des Programms, das innovative Forschungsansätze und -methoden für, an und ergänzend zu sozialwissenschaftlichen Panelstudien entwickeln will.
Zwei Tage lang trafen sich in Bamberg rund 50 Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen Bereichen der Sozialwissenschaften und der Informatik mit dem Ziel, ihre Forschungsprojekte zu vernetzen und Kollaborationsmöglichkeiten auszuloten. Das Besondere an „New Data Spaces“ ist die Betonung der interdisziplinären und einrichtungsübergreifenden Zusammenarbeit, die einen nachhaltigen Effekt auf die Surveylandschaft erzielen soll. Am ersten Tag wurden die einzelnen Projekte jeweils mit fünfminütigen Pitches vorgestellt, die die Vielfalt der Forschung und der im Schwerpunktprogramms geförderten Projekte und ihre Synergien verdeutlichte. Dabei wurde auch deutlich, dass es übergreifende Anliegen der Projekte und des Programms insgesamt gibt, die im Rahmen des Schwerpunktprogramms adressiert werden sollen.
Der zweite Tag konzentrierte sich auf die praktischen Aspekte der Zusammenarbeit und die Herausforderungen der zukünftigen Surveylandschaft. Nach einem Grußwort und Erläuterung des für die Geistes-, Sozial- und Verhaltenswissenschaften zuständigen DFG-Programmdirektors Dr. Eckard Kämper wurde die Funktion und das Angebot des Research Infrastructure and Innovation Lab (ENTAILab) vorgestellt, das von den Initiator:innen des Schwerpunktprogramms geleitet und als übergreifendes Labor für die Projekte im Schwerpunkt, aber darüber hinaus auch für die künftige Forschung mit komplexen und neuartigen Daten konzipiert wurde. Im Verlauf des Treffens wurde deutlich, dass der Zuschnitt der Arbeitspakete im ENTAILab gut gewählt wurden. Insbesondere die drängenden Herausforderungen neuer Datentypen bzgl. Datenschutz und Datenethik sind ein erster wichtiger gemeinsamer Ansatzpunkt und stießen auf große Resonanz bei den beteiligten Projekten.
Professorin Cordula Artelt, Sprecherin des Schwerpunkprogramms „New Data Spaces“, verabschiedete die Teilnehmenden nach dem intensiven zweitägigen Austausch: „Dieser Kick-Off war die gelungene Manifestation eines gemeinsamen Geistes im Schwerpunktprogramm. Es wurde deutlich, dass unser Ansatz und unsere Leistungen nicht nur den Bedürfnissen einzelner Projekte gerecht werden können, sondern dass das Schwerpunktprogramm einen entscheidenden Beitrag zur Weiterentwicklung innovativer Datenlandschaften in der sozialwissenschaftlichen Längsschnittforschung insgesamt leisten wird. Ich möchte mich bei Ihnen allen für Ihre Teilnahme und Ihren Beitrag bedanken und freue mich auf ein baldiges Wiedersehen.“
Weitere Informationen über das Projekt finden Sie unter www.new-data-spaces.de
Über „New Data Spaces for the Social Sciences“
Im März 2023 startete die Ausschreibung für Forschungsprojekte im neuen Infrastrukturschwerpunktprogramm „New Data Spaces for the Social Sciences“, das die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) zuvor mit einer Förderzusage für sechs Jahre eingerichtet hatte. Das Schwerpunktprogramm soll neue Datenräume für die Sozialwissenschaften erschließen und die Surveylandschaft nachhaltig innovieren. Initiiert wurde das Programm gemeinsam vom Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi), dem Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften (GESIS), der Freien Universität Berlin (FU Berlin) und der Goethe-Universität Frankfurt. Sprecherin des Schwerpunktprogramms ist Professorin Cordula Artelt. Um die großen gesellschaftlichen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte zu erforschen und darauf aufbauend politische Handlungsbedarfe benennen zu können, benötigen die Sozialwissenschaften innovative Forschungsdaten und -methoden. Das neue Infrastrukturprogramm ist daher längerfristig angelegt und zielt auf die konsequente Modernisierung der sozialwissenschaftlichen Datenbestände und (Erhebungs-)Methoden ab.