Der Einführungsvortrag von Prof. Dr. Hans-Günther Roßbach, Direktor des LIfBi, hatte zunächst das Nationale Bildungspanel (NEPS) als größte deutsche Bildungsforschungsstudie zum Thema. NEPS stellt die Hauptaufgabe des LIfBi dar. Prof. Dr. Hans-Günther Roßbach zeigte sich vor allem über die intensive, thematisch breit gefächerte und inzwischen auch internationale Nutzung der NEPS-Daten erfreut: Ca. 15 Prozent der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die mit den Daten arbeiten, kommen bereits jetzt aus dem Ausland.
Im Gegensatz zu NEPS ist das Projekt „BildungsLandschaft Oberfranken (BiLO)“ noch ein sehr junges Forschungsunterfangen. Das Projekt startete im Januar 2014 und soll das Zusammenspiel von Bildung und Raum in Oberfranken untersuchen. Trotz dieses regionalen Bezugs erwartet Dr. Michaela Sixt, operative Leiterin von BiLO, dass sich die Mechanismen dieses Zusammenspiels auf andere Regionen übertragen lassen. BiLO verbindet dabei Informationen aus öffentlichen Statistiken, wie z. B. vom Bayerischen Landesamt für Statistik, mit Ergebnissen einer eigens durchgeführten Onlinebefragung der Bildungsanbieter und einer Telefonbefragung der oberfränkischen Bevölkerung.
Die Daten der Erhebung sollen aber, wie Dr. Michaela Sixt bekräftigte, nicht nur der Wissenschaft, sondern auch der interessierten Öffentlichkeit und der Politik wichtige Informationen über die Bildungslandschaft Oberfranken liefern. In Form eines Atlas der Bildungslandschaft Oberfranken werden die Informationen gebündelt, visuell aufbereitet und für jedermann zugänglich gemacht.
Dr. Günther Denzler, Bezirkstagspräsident des Bezirks Oberfranken und engagierter Förderer des Projekts BiLO, betonte die Bedeutung des Leibniz-Instituts für Oberfranken: „Besonders freut es mich, dass im LIfBi Forschung von Weltrang mit lokalen Bezügen wie im Projekt BiLO verbunden wird und so die Region einen ganz praktischen Nutzen von Spitzenforschung hat.“
Staatsministerin Melanie Huml zeigte sich beeindruckt und würdigte ebenfalls die Bedeutung der zukünftigen Ergebnisse von BiLO für die politische Arbeit: „Vor allem zur Beantwortung der Frage, wie gut ausgebildete junge Menschen in der Region gehalten oder hierher zurückgeholt werden können, erwarte ich entscheidende Impulse aus dem Projekt“. Zugleich betonte sie, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit von Wissenschaft und Politik sei und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit dem Institut und den permanenten Informationsaustausch.